Was ist Trading? Der ultimative Leitfaden für Anfänger
Wer kennt sie nicht – Die Trading Gurus die scheinbar mühelos Geld drucken. Nach fünf Jahren in der Trading-Welt kann ich dir sagen: Es ist kein Zauber, aber auch kein Glücksspiel. In diesem Artikel erkläre ich dir genau was Trading ist, wie es funktioniert und was du wissen musst, bevor du deine ersten Schritte wagst. Am Ende wirst du verstehen, ob Trading zu dir passt und wie du erfolgreich starten kannst.
Was Trading wirklich bedeutet – Die Grundlagen verstehen
Was ist Trading eigentlich? Ganz einfach ausgedrückt: Trading ist der kurzfristige Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten mit dem Ziel, Gewinne zu erzielen. Im Gegensatz zum langfristigen Investieren, bei dem du Aktien jahrelang hältst, setzt Trading auf schnelle Bewegungen im Markt.
Als ich 2018 mit dem Trading begann, dachte ich naiv, dass ich nur die richtige App brauche und schon sprudeln die Gewinne – Bullshit. Trading ist ein Skill, der gelernt werden muss – genau wie Autofahren oder ein Musikinstrument spielen.
Die wichtigsten Trading-Arten sind:
Daytrading: Positionen werden am selben Tag eröffnet und geschlossen. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Daytrading-Tag – ich starrte acht Stunden lang auf den Bildschirm und machte am Ende 120 Euro Verlust. Aber hey, die Lernkurve war steil!
Swing Trading: Positionen werden mehrere Tage bis Wochen gehalten. Das war lange Zeit meine bevorzugte Methode, weil sie weniger stressig ist als Daytrading.
Scalping: Sehr kurzfristige Trades, oft nur wenige Minuten. Das ist nichts für schwache Nerven – glaub mir, ich hab’s versucht.
Position Trading: Längerfristige Trades über Monate. Das kommt dem klassischen Investieren schon sehr nahe.
Der Unterschied zwischen Trading und Investieren
Hier wird’s interessant, denn viele verwechseln diese beiden Ansätze. Beim Investieren kaufst du Anteile an Unternehmen, weil du an deren langfristige Zukunft glaubst. Beim Trading geht es um die Ausnutzung von Kursbewegungen – egal, ob sie nach oben oder unten gehen.
Ein praktisches Beispiel aus meinem Trading-Alltag: Letztes Jahr habe ich Tesla-Aktien sowohl gekauft als auch verkauft – manchmal innerhalb derselben Woche. Als Investor hätte ich sie einfach liegen lassen. Als Trader nutzte ich die Volatilität nach Elon Musks Twitter-Posts für schnelle Gewinne.
Der Zeithorizont macht den entscheidenden Unterschied:
Investoren denken in Jahren oder Jahrzehnten
Trader denken in Tagen, Stunden oder sogar Minuten
Das Risikoprofil unterscheidet sich ebenfalls stark. Trading ist riskanter, bietet aber auch die Möglichkeit höherer kurzfristiger Renditen. Investieren ist stabiler, braucht aber Geduld.
Was ist Trading an der Börse – Die verschiedenen Märkte erklärt
Was ist Trading an der Börse genau? Die Börse ist der Marktplatz, auf dem Finanzinstrumente gehandelt werden. Aber es gibt nicht nur „die eine“ Börse – es ist ein ganzes Ökosystem verschiedener Märkte.
Aktienmärkte: Hier werden Unternehmensanteile gehandelt. Die bekanntesten sind die NYSE in New York oder die Frankfurter Börse. Mein erster Trade war übrigens eine BMW-Aktie – gekauft bei 76 Euro, verkauft bei 74 Euro. Nicht mein Glanzmoment!
Devisenmärkte (Forex): Der größte Finanzmarkt der welt, wo Währungen gehandelt werden. EUR/USD ist das meistgehandelte Währungspaar. Die 24-Stunden-Öffnungszeiten waren für mich als Berufstätigen zunächst sehr verlockend.
Rohstoffmärkte: Gold, Öl, Weizen – alles was die Welt braucht, wird hier gehandelt. Ich hatte mal eine Position in Rohöl während des Corona-Crashs – wilde Zeiten!
Kryptowährungsmärkte: Bitcoin, Ethereum und Co. Diese Märkte schlafen nie und sind extrem volatil. Meine erste Bitcoin-Position habe ich bei 8.000 Dollar gekauft und bei 7.200 Dollar wieder verkauft. Der Bitcoin steht heute bei über 40.000 Dollar – Timing ist alles!
Derivatemärkte: CFDs, Optionen, Futures – hier wird’s komplex. Diese Instrumente erlauben es, mit Hebel zu handeln und auch auf fallende Kurse zu setzen.
Die wichtigsten Trading-Strategien für Anfänger
Nach fünf Jahren Trading kann ich dir sagen: Es gibt keine Strategie, die immer funktioniert. Aber es gibt bewährte Ansätze, die deine Erfolgschancen erhöhen.
Trendfolge-Strategien: „The trend is your friend“ – dieser Spruch hat mich schon oft gerettet. Du identifizierst einen Trend und handelst in dessen Richtung. Klingt einfach, ist aber in der Praxis oft schwieriger als gedacht.
Range-Trading: Du handelst in Seitwärtsmärkten zwischen Unterstützung und Widerstand. Langweilig, aber oft profitabel.
News-Trading: Handel basierend auf Nachrichten und Ereignissen. Sehr riskant, aber manchmal sehr lukrativ. Ich trade oft vor wichtigen Unternehmensberichten – mit gemischten Ergebnissen.
Technische Analyse: Chartmuster, Indikatoren und mathematische Formeln. Meine Lieblingsindikatoren sind der RSI und gleitende Durchschnitte. Aber Vorsicht: Indikatoren sind keine Kristallkugel!
Risikomanagement – Der wichtigste Aspekt beim Trading
Hier kommt der Ernst des Lebens: Ohne vernünftiges Risikomanagement wirst du scheitern. Punkt. Das musste ich schmerzhaft lernen, als ich in meinem ersten Jahr 30% meines Kapitals verlor.
Die 1%-Regel: Riskiere nie mehr als 1-2% deines Kapitals pro Trade. Klingt wenig, ist aber überlebenswichtig. Mit 10.000 Euro Kapital bedeutet das maximal 100-200 Euro Risiko pro Trade.
Stop-Loss-Orders: Dein bester Freund. Ein Stop-Loss begrenzt deine Verluste automatisch. Ich setze grundsätzlich bei jedem Trade einen Stop-Loss – keine Ausnahmen.
Position Sizing: Nicht alles auf eine Karte setzen. Diversifiziere deine Trades über verschiedene Märkte und Strategien.
Emotionales Risikomanagement: Der schwierigste Teil. FOMO (Fear of Missing Out), Gier und Angst sind deine größten Feinde. Ich führe ein Trading-Tagebuch, um meine emotionalen Entscheidungen zu analysieren.
Risiko-Rendite-Verhältnis: Für jeden Euro Risiko solltest du mindestens zwei Euro Gewinnpotenzial haben. Das nennt sich 1:2-Verhältnis.
Ein persönliches Beispiel: Letztes Jahr hatte ich eine Tesla-Position, die gegen mich lief. Statt den Stop-Loss zu respektieren, dachte ich „Es wird schon wieder steigen“. Ergebnis: Aus einem 200-Euro-Verlust wurde ein 800-Euro-Verlust. Lektion gelernt!
Die richtige Trading-Plattform und Tools wählen
Die Wahl der richtigen Plattform kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Nach dem Test verschiedener Broker über die Jahre kann ich dir folgende Tipps geben:
Kosten: Achte auf die Gesamtkosten, nicht nur auf die beworbenen niedrigen Spreads. Kommissionen, Finanzierungskosten und versteckte Gebühren summieren sich schnell.
Benutzerfreundlichkeit: Die beste Plattform nützt nichts, wenn du sie nicht verstehst. Ich startete mit einer simplen App und wechselte später zu professionelleren Tools.
Verfügbare Märkte: Willst du nur deutsche Aktien handeln oder auch internationale Märkte? Forex? Krypto? Nicht jeder Broker bietet alles.
Regulierung: Nutze nur regulierte Broker. In Deutschland sind das BaFin-regulierte Anbieter oder solche mit europäischen Lizenzen.
Wichtige Tools für Trader:
TradingView: Meine Lieblings-Charting-Software. Die kostenlosen Features reichen für den Start.
Economic Calendar: Für wichtige Wirtschaftstermine
Screener: Um interessante Aktien zu finden
News-Feed: Echtzeit-Nachrichten sind gold wert
Mobile vs. Desktop: Ich trade hauptsächlich am Computer, nutze aber die App für unterwegs. Wichtige Entscheidungen treffe ich aber lieber am großen Bildschirm.
Psychologie und mentale Stärke beim Trading
Das wird oft unterschätzt, ist aber entscheidend: Trading ist zu 20% Technik und zu 80% Psychologie. In meinen fünf Jahren habe ich mehr über mich selbst gelernt als über die Märkte.
Häufige emotionale Fallen:
Overconfidence: Nach einigen erfolgreichen Trades denkst du, du hättest den Markt verstanden. Ich verfiel diesem Trugschluss nach meinem ersten profitablen Monat – der darauffolgende Monat war eine Katastrophe.
Loss Aversion: Verluste schmerzen mehr als Gewinne erfreuen. Das führt dazu, dass du verlustreiche Positionen zu lange hältst und Gewinne zu früh realisierst.
Revenge Trading: Nach einem Verlust willst du es dem Markt „heimzahlen“. Das führt meist zu noch größeren Verlusten.
FOMO: Die Angst, eine Gelegenheit zu verpassen. Ich bin schon oft in Trades eingestiegen, nur weil alle darüber sprachen.
Meine mentalen Strategien:
Meditation: 10 Minuten täglich helfen mir, fokussiert zu bleiben
Trading-Pausen: Nach großen Verlusten pausiere ich einen Tag
Feste Regeln: Ich habe schriftliche Regeln, die ich befolge – egal wie ich mich fühle
Realistische Erwartungen: Nicht jeder Trade wird profitabel sein
Häufige Anfängerfehler und wie du sie vermeidest
Aus meinen Fehlern und denen meiner Trading-Freunden habe ich eine Liste der häufigsten Probleme erstellt:
Zu wenig Kapital: Mit 500 Euro zu starten ist möglich, aber schwierig. Ich empfehle mindestens 2.000-5.000 Euro für den Anfang.
Keine Ausbildung: Du würdest auch nicht ohne Führerschein Auto fahren. Investiere in deine Trading-Ausbildung – Bücher, Kurse, Seminare.
Unrealistische Erwartungen: „Schnell reich werden“ funktioniert nicht. Konsistente Gewinne brauchen Zeit und Übung.
Zu viele Märkte gleichzeitig: Fokussiere dich am Anfang auf einen Markt. Ich startete nur mit deutschen Aktien.
Kein Trading-Plan: Ohne Plan handelst du emotional. Mein erster Trading-Plan war simpel, aber er existierte.
Social Media Trading-Tipps befolgen: Die meisten „Trading-Gurus“ auf Instagram verdienen mehr mit Kursen als mit Trading. Sei skeptisch!
Fazit: Ist Trading das Richtige für dich?
Nach fünf Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Thema kann ich dir sagen: Trading ist nicht für jeden geeignet. Es erfordert Disziplin, kontinuierliches Lernen und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen.
Trading könnte zu dir passen, wenn du:
Bereit bist, Zeit und Energie in deine Ausbildung zu investieren
Mit Verlusten umgehen kannst, ohne emotional zu werden
Diszipliniert arbeiten kannst
Realistische Gewinnerwartungen hast
Trading ist eher nichts für dich, wenn du:
Schnell reich werden willst
Nicht mit Stress klarkommst
Keine Zeit für kontinuierliches Lernen hast
Mit dem Geld tradest, das du zum Leben brauchst
Mein Rat: Starte klein, lerne kontinuierlich und hab realistische Erwartungen. Trading kann ein lukratives Hobby oder sogar ein Beruf werden – aber der Weg dorthin ist steinig.
Dein nächster Schritt: Wenn du ernsthaft mit dem Trading beginnen möchtest, eröffne zunächst ein Demokonto bei einem regulierten Broker. Übe dort mindestens drei Monate, bevor du echtes Geld einsetzt. Investiere parallel in deine Ausbildung – Check mal meinen kostenlosen Trading Kurs.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Wie viel Geld brauche ich, um mit dem Trading zu starten? Theoretisch kannst du schon mit wenigen hundert Euro beginnen, allerdings empfehle ich aus Erfahrung mindestens 2.000-5.000 Euro. Mit kleineren Beträgen ist effektives Risikomanagement schwierig, da bereits kleine Verluste einen großen Prozentsatz deines Kapitals ausmachen. Zudem begrenzen hohe relative Transaktionskosten bei kleinen Positionen deine Gewinnmöglichkeiten erheblich.
2. Kann man vom Trading leben? Ja, es ist möglich, aber extrem schwierig und nicht für Anfänger empfehlenswert. Nach meiner Erfahrung schaffen es weniger als 5% aller Trader, langfristig profitabel zu sein. Um vom Trading zu leben, benötigst du nicht nur konsistente Gewinne, sondern auch ausreichend Kapital. Ich rate dazu, Trading zunächst neben dem Beruf zu betreiben und erst bei nachgewiesenen Erfolgen über den Hauptberuf nachzudenken.
3. Wie unterscheidet sich Trading von Glücksspiel? Der Hauptunterschied liegt in der Methodik und dem Risikomanagement. Beim Glücksspiel hast du langfristig immer einen statistischen Nachteil, beim Trading hingegen nutzt du Strategien, Analysen und Risikomanagement, um deine Erfolgschancen zu verbessern. Erfolgreiche Trader treffen auf Basis von Daten und Wahrscheinlichkeiten kalkulierte Entscheidungen, während Glücksspieler auf den Zufall setzen. Ohne Strategie und Disziplin wird Trading allerdings schnell zum Glücksspiel.



